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Das Angebot des Momentum ist sehr vielfältig. Dabei ist es uns immer wichtig, dass der Mensch mit seinem Anliegen im Mittelpunkt steht. Auf der Bliespromenade in Neunkirchen haben wir Raum mit offenen Gesprächszeiten, in denen Besucher und Passanten ohne Voranmeldung zu Gesprächen vorbeikommen können. Wir bieten Platz zum Verweilen mit dem Angebot von Kaffee und Kuchen. Menschen aller Glaubensrichtungen, Sinnsuchende, Menschen mit Nöten und Ängsten, in Einsamkeit und Trauer kommen zu uns und sind dankbar, dass es diesen Ort gibt. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Kooperationspartnern zusammen. Sie sind für Sie da und gewähren professionelle Unterstützung – alles an einem Ort, mitten drin. Neben dieser Präsenz bieten wir ein lebendiges Veranstaltungsprogramm - vom Smartphonekurs, über einen ökumenischen Kreuzweg vor Ostern bis hin zur Weinprobe.
Das Momentum finden Sie auf der Bliespromenade, aber auch auf den Plätzen und Straßen der Neunkircher City:
Auch in diesem Jahr lädt die kath. Pfarrgemeinde St. Marien in Zusammenarbeit mit dem Momentum – Kirche am Center wieder zur Aktion Solidaritätsbrot ein. Die Bäckerei Schäfer aus Illingen hat sich bereit erklärt, die Aktion in ihrer neuen Filiale im Rewe-Markt am Mantes la Ville-Platz durchzuführen (ab Aschermittwoch, 17.02.21). Zusätzlich gibt es das Solibrot jetzt auch in der Filiale der Bäckerei Schäfer in Wiebelskirchen (Wibilostr. 14). Ein besonderes und hochwertiges Brot mit Hirse und Quinoa wird zum Verkauf angeboten.
Es kostet 4.00 Euro, davon gehen 0,50 Euro an Misereor, dem großen kirchlichen Hilfswerk, um Projekte in aller Welt zu unterstützen. Die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika brauchen dringend Unterstützung, um satt zu werden. Darum kommt der Erlös des Solibrot-Verkaufs den Not leidenden Menschen zugute – als ganz konkrete Hilfe in ihrem täglichen Kampf ums Überleben.
„Auf ein Bier mit Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch“ hieß es am 24. Februar 2021 um 19.30 Uhr in der Bar der Schule des Neunkirchener Zoos. Mit dieser Premiere gab es den Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe von Katholischer Erwachsenenbildung Neunkirchen, Citypastoral „momentum“ und der Pfarrei St. Marien. Unter dem Titel „Auf ein Bier mit ...“ werden wir uns immer am letzten Mittwoch im Monat mit einem Gast - vorwiegend aus der Region - über seinen Beruf/ihre Berufung unterhalten. Eine Stunde lang, bei einem Bier geht es um die Fragen: Was zeichnet ein erfülltes Berufsleben aus? Welche Kriterien kennzeichnen einen Beruf, der Berufung ist? Wie sieht ein Alltag im flow aus?
Normalerweise treffen wir uns zum Gespräch in einem Pub in Neunkirchen. Aufgrund der aktuellen Coronasituation fand das Gespräch zwischen Dr. Norbert Fritsch und Dr. Markus Seeger unter Einhaltung der Hygienebedingungen in der Zooschule statt. Das Publikum war über Internet zugeschaltet.
Dr. Norbert Fritsch ist promovierter Naturwissenschaftler und verantwortlich für mehr als 600 Tiere in circa 140 Arten, wie z. B. Elefanten, Leguane, Orang Utans, Giraffen und Bären sowie 40 Mitarbeiter*innen.
Der erste Schluck Bier an diesem Abend galt einem besonderen Jubiläum, das der Zoo und sein Direktor vor wenigen Tagen beging. Am 1. Februar 2021 feierte Dr. Fritsch sein 20-Jähriges Dienstjubiläum. Dieses Datum steht nicht alleine für 20 Jahre verantwortungsvolle Tätigkeit, sondern für einen Mann, der in der Arbeit für den Zoo seine Lebensaufgabe gefunden hat. „Weil ich das Gefühl hatte, hier angekommen zu sein..“ – so beschreibt es Norbert Fritsch, hier seine Berufung gefunden zu haben. Sich für die Sensibilisierung zur Bewahrung verschiedener, vor allem gefährdete Arten, einzusetzen, für den Wert der Natur zu werben, sind die Beweggründe für seinen Einsatz. Nicht einmal die Vorstellung, viel Geld im Lotto zu gewinnen, könnte ihn davon abbringen, sich für diese Anliegen einzusetzen.
Seinen Interessen nachzugehen sieht er als Schlüssel für die Suche nach der persönlichen Berufung. Sich durchaus auch Zeit für Orientierung zu nehmen, mal nach der Schule andere, neue Erfahrungen sammeln, um zu sehen, was die Welt zu bieten hat und wo man vielleicht noch unentdeckt, seine Erfüllung finden könnte, sind Empfehlungen von Dr. Fritsch, um den eigenen Weg zu finden.
Sicherlich gibt es Durststrecken – auch wenn man ein Leben im flow führt. In einer solchen Situation heißt es für ihn: Einfach mal raus: mental, psychisch und - wenn möglich aber nicht unbedingt notwendig - auch physisch weit weg von allem und die Seele baumeln lassen, in dieser Zeit nicht bewusst reflektieren, sich keine Ziele setzen, sondern einfach leben. Bei Dr. Fritsch war es eine Zeit in Südafrika, die in ihm wieder die Sehnsucht nach seinem Zoo verstärkt und bestätigt hat.
Der Abend endete mit einer Geschichte des bekannten Kabarettisten Dr. Hirschhausen. Er hat sich am Beispiel von Pinguinen Gedanken über Berufung gemacht. Ein Pinguin im Wasser ist in seinem Element, sich dort zu bewegen, ist seine Stärke – im Unterschied zum Pinguin an Land. Dieses Element zu finden, ist eine faszinierende Lebensaufgabe, es gefunden zu haben, ist ein Leben im flow. Sich mit dem Zoodirektor von Neunkirchen zu unterhalten lässt keine Zweifel zu: hier hat einer sein Element gefunden.
Text: Dr. Markus Seeger, KEB Saarbrücken (Außenstelle Neunkirchen)
Hier kann das Gespräch angeschaut werden:
1. Folge "Auf ein Bier mit ..." Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch
Am 23. September 2020 war das Momentum gemeinsam mit 35 Frauen aus dem Landkreis Neunkirchen auf dem Finkenrech zum Pilger*innenweg unterwegs. Auf dem Rundgang durch das tolle, naturnahe Gartengelände beschäftigten wir uns mit spirituellen und lebensrelevanten Impulsen zu den Themen: nachhaltige Landwirtschaft; Müllvermeidung und verantwortungsvolle Energienutzung. Für die Frauen, die dabei waren, bei strahlendem Sonnenschein eine dankbare Zeit miteinander ins Gespräch zu kommen, konkret auf das eigene Leben zu schauen und Veränderungen im eigenen Lebensstil in den Blick zu nehmen.
kfd Trier: weitere Informationen zur Veranstaltung | kfd-Aktionswoche vom 21. - 27.09.2020
Gebete und Gemüsetaschen | Artikel in der Bistumszeitung "Paulinus" vom 04.10.2020
„Er hat uns einfach als Mensch gesehen.“ Wie Beate das sagt, klingt es nach etwas Kostbarem, Außergewöhnlichem, das ihr und den andere Modellen von Fotograf Pasquale D’Angiolillo entgegen gebracht wurde – und nicht nach einer absoluten Selbstverständlichkeit.
Die zierliche Frau mit dem ausdruckstarken, vom Leben gezeichneten Gesicht lebte selbst 25 Jahre auf der Straße. Wohin sie aus unvorstellbaren familiären Verhältnissen mit Schlägen und Vergewaltigung geflohen war. „Auf der Straße habe ich mich sicherer gefühlt als zu Hause.“ Sie selbst hilft anderen – über 20 Jahre arbeitet Beate nun schon in der Wärmestube und ist dort mittlerweile angestellt. Der Friedrichsthaler Fotograf hat sie und 13 weitere Frauen und Männer porträtiert – Menschen, für die unsere Gesellschaft oft nur noch Verachtung übrig hat. Würde und Anerkennung verliert schnell, wer in existentieller Armut lebt. Pasquale hielt da bewusst gegen: „Ich habe mit Respekt fotografiert.“ Ähnlich wie bei einer Liebschaft, aus der nichts geworden ist, fragte er sich, was aus diesen 14 Personen geworden wäre, wenn sie denn bessere Chancen gehabt hätten. „Ich traue jedem einzelnen von ihnen so viel zu.“
Nein, es war kein schönes und auch kein einfaches Thema, das die Besucher trotz Corona-Krise in großer Zahl auf Einladung der Stadt und Quartiersmanagerin Albena Olejnik in die Brückenstraße geführt hatte. Aber ein wichtiges, daran ließ Bürgermeisterin Lisa Kühn keinen Zweifel. „Auch in unserer Stadt gibt es Armut“, erklärte sie mit Verweis unter anderen auf den „Postpark“. Wobei sich das „Phänomen Armut“ sehr viel subtiler darstellt: „Denken Sie an den verklausulierten Begriff der sogenannten bildungsfernen Schichten“. Charakteristisch für diese ist, dass in Deutschland soziale Ungleichheit nach wie vor vererbt wird. „Der Lebensweg eines Kindes darf aber nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen“, so Lisa Kühn. Denn das ist alles andere als fair.
Abhilfe schafft der Zugang zu Bildung, die „das beste Mittel gegen Armut“ sei: „Daher bauen wir in Neunkirchen den frühkindlichen Bildungsbereich aus.“ Wichtig ist aber auch: die eigenen Augen nicht zu verschließen. „Die Fotoausstellung ist ein wichtiger Beitrag, um das Tabu aufzubrechen.“ Wobei das Mittel so einfach wie genial sei: „Was könnte treffender sein, um Armut sichtbar zu machen“, als von Armut Betroffene zu zeigen. Allerdings erfordert genau das enormen Mut von den Menschen vor der Kamera. Wofür den Porträtierten ein dickes Dankeschön und sehr viel Respekt gebührt. „Sie sind die Stars“, betonte auch Moderator Norbert Klein. Er ermunterte Beate, Jürgen und Stephan immer wieder dazu, von sich zu erzählen. Stephan, der an Schizophrenie leidet, war erst durch bereits entstandene Porträts zum Projekt gestoßen: „So will ich auch mal fotografiert werden“, das gab den Ausschlag für sein Mitwirken. „In den Jahren meiner Krankheit habe ich mich fast unsichtbar gefühlt.“
Von Klein gefragt, was für ihn „das Demütigendste an dieser Ausgrenzung“ gewesen ist, denkt Jürgen weniger an sich. Trotz seiner eigenen Not kümmerte er sich ehrenamtlich um andere. In der Abschlussrunde, in der alle ihre Wünsche zum Ausdruck bringen sollten, meinte er: „Ich erwarte eigentlich nur eines: Empathie.“ Und Wolfgang Edlinger, Vorsitzender der Saarländischen Armutskonferenz, ergänzte: „Das Thema Würde muss wieder größere Bedeutung haben.“
"Ich bin 78 Jahre und bekannt wie ein bunter Hund. Wenn einer eine Reise tut ... hier im Saarland muss man keine große Reise machen, wenn man mit offenen Augen durch Neunkirchen geht erfährt man auf Schritt und Tritt Neues. Das finde ich faszinierend. Beispielsweise im Momentum, meinem Anlaufspunkt auf der Bliespromenade. Man trifft Gesprächspartner, andere Menschen und Geschichten. Es ist nie langweilig. Vor ein paar Tagen hatte ich dort einen sehr interessanten Abend. Ein Mann vom Heimatverein Neunkirchen hielt einen Vortrag und zeigte Bilder über die Entwicklung Neunkirchens vor, in und nach dem 2. Weltkrieg. Hochinteressant und gleichzeitig erschütternd."
Auch Terrier „Thommy“ war mit seinem Frauchen zur Tiersegnung des Momentums am 4. Oktober gekommen. Gut eingepackt und zum Teil in den warmen Umarmungen ihrer Herrchen und Frauchen geborgen segnete Frau Pastoralreferentin Sybille Rhein die angereisten Vierbeiner. „Unsere Herzenswesen“ so wurden die treuen tierischen Begleiter in den liebevoll ausgesuchten Segnungstexten genannt, was genau das beschreibt, was Tierbesitzer an ihren Lieben so schätzen. Im Anschluss waren alle Zwei- und Vierbeiner noch zu einem Umtrunk ins Momentum eingeladen.